Egal ob es sich um ein agiles oder klassisches Wasserfall Projekt handelt, in beiden Fällen kann eine moderierte Rückschau dazu führen verborgene Themen auf den Tisch zu bringen (“Big elephant in the room“), neue Ideen zu finden, Hindernisse zu entfernen und die Stimmung zu neutralisieren.
Retrospektiven: Ein Blick zurück nach vorn
Wie läuft eine Retrospektive ab?
Retrospektiven werden meist in den folgenden 5 Schritten durchgeführt:
- Ankommen – Set the stage(5 %)
- Intro: Begrüßung, Klärung der Ziele der Retrospektive
- Daten sammeln – Gather data (30-50 %)
- Was ist in letzter Zeit geschehen? Was war gut? Was war schlecht? Welche harten Daten über Qualität/Produktivität etc. stehen zur Verfügung?
- Einsichten gewinnen- Generate insights (20-30 %)
- Warum sind die Dinge wie sie sind?
- Maßnahmen finden und Entscheidungen treffen – Decide what to do (15-20 %)
- Was wollen wir konkret wie ändern?
- Retrospektive abschließen (Close the retrospective) (10 %)
Diese fünf Phasen stammen aus dem Buch “Agile Retrospectives” von Esther Derby und Diana Larsen
Methodisch und inhaltlich kann eine Retrospektive ganz individuell ablaufen. Beispiele aus der Praxis finden sich unter den folgenden Links
- Die Retrospektive im agilen Prozess: No time to improve?
- Tips und Checklisten für erfolgreiche Retrospektiven
- Die Phasen einer Retrospektive
Weitere Eckpunkte zu einer Retrospektive – Was ist wichtig?
- Es wird professionell und neutral moderiert. In einem Scrum-Umfeld übernimmt das ein geschulter Scrum-Master
- zeitlich limitiert, ca. 90 – 120 Minuten
- Haptische Moderationsmittel eignen sich sehr gut um das Team zur Mitarbeit zu aktivieren
- eine professionelle Moderation –
- eine positive Athmosphäre – hierzu ein Erfahrungsbericht einer Appreciate Inquiry Retrospektive, durchgeführt von Rolf Katzenberger (am Agile Monday in Nürnberg)
- ein offenes und konstruktives Team
Vorteile einer Retrospektive
- Alle Teammitglieder kommen zu Wort
- vielfältige Ideensammlung
- unausgesprochens kommt auf den Tisch
- Ideen (neuer) Teammitglieder bekommen eine Plattform
- Verringerung des Risikos betriebsblind zu werden
- Steigerung der Effizienz und Qualität
Viel Spaß beim Anwenden – Go for it!
Bücher, Literatur und Weiterführende Links
- Was sind gute Retrospektiven?
- “Agile Retrospectives” von Esther Derby und Diana Larsen
- Retrospektiven in der Praxis – Marc Löffler
- Meeting war gestern
- Retrospektiven als Grundlage agilen Projektmanagements, oder: Gelebte Streitkultur
- Starfish Retrospective (engl.)
- Appreciative Inquiry – vom positiven Thema zur Innovation